Belinda Kergel / Philipp Stark
Cottbus erntefrisch und saisonal
Julia Huebner
Umweltbelastung durch Landwirtschaft und Nachteile globalisierter Landwirtschaft
Durch die globalisierte Nahrungsmittelerzeugung wirkt sich unser Lebensmittelkonsum in Deutschland, direkt an entfernten Orten der Welt aus und verursacht dort zum Beispiel Umweltbelastungen. In Gebieten mit hohen Temperaturen zum Beispiel entsteht ein hoher Wasserverbrauch, anderswo werden Böden übernutzt oder es werden für Anbauflächen Wälder abgeholzt.
Grafik: J. Huebner
Transport
Landwirtschaftliche Produkte, die wegen besseren klimatischen Bedingungen ganzjährig im Ausland produziert werden können, werden von dort nach Deutschland transportiert. Diese Lebensmittel legen mit verschiedenen Transportmitteln viele Kilometer zurück, produzieren dabei CO2 und werden teurer als lokal und saisonal angebaute Lebensmittel.
Grafik: J. Huebner
Energieverbrauch
Will man trotz saisonaler Gegebenheiten in Deutschland ganzjährig produzieren, bedarf es beheizten Gewächshäusern, die mit einem hohen Energieverbrauch einhergehen (Beheizung für ganzjährige Mindesttemperaturen).
Grafik: J. Huebner
Warum saisonal?
Mit dem Verzehr von vorwiegend saisonalen Produkten aus der Region (Lebensmittel, welche unter regionalen Standortbedingungen produziert werden können) können Vorteile erreicht werden. Saisonal und regional erzeugte Lebensmittel bedürfen geringeren Transport- und Lagerungszeiten, weisen eine geringere CO2 Bilanz und höhere Nährstoffgehalte auf.
Grafik: J. Huebner
COTTBUS ERNTET SCHON!
In Cottbus bereits verankerte Projekte sollen aktiviert und ausgebaut werden, um die lokale / regionale und saisonale Produktion vor Ort zu intensivieren.
Beteiligt sind der Sozialgarten Nord oder das „Alternative Pflegekonzept für Freiflächen in Cottbus im Stadtteil Schmellwitz“, die Pflanzaktionen unter dem Motto „Schmellwitz blüht auf“ durchführen. Es werden Bäume und Obststräucher gepflanzt oder Blumenzwiebeln gesteckt. Im Sozialgarten Nord werden Obst und Gemüse auf urbaner Fläche angebaut. Gepflegt werden die Pflanzen und Felder von Langzeitarbeitslosen, welche mit diesem Projekt wieder ins Arbeitsleben integriert werden sollen. Die Ernte wird an die Cottbuser Tafel gespendet.
Pflanzaktionen
„Alternatives Pflegekonzept
für Freiflächen in Cottbus im Stadtteil Schmellwitz"
Pflegekonzept
allgemein
Grafik: J. Huebner
Wie könnte es weitergehen?
Wie können die bereits bestehenden Initiativen unterstützt und auf eine saisonalere Esskultur in der Stadt hin orientiert werden?
COTTBUS WÄCHST ZUSAMMEN
Das alternative Pflegekonzept für den Stadtteil Schmellwitz kann auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden, um den lokalen Anbau von Obst und Gemüse zu erhöhen. Ziele sind dabei die Bewusstseinsförderung, die Wissensvermittlung, Kommunikation und Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten und die Produktion von lokalen Lebensmitteln. Dabei stehen vier Teilprojekte im Vordergrund.
Grafik: J. Huebner
Das Teilprojekt „Fahrbarer Garten“ ermöglicht ein flexibles Medium, welches den Grundstein für weitere Teilprojekte legt und der Wissensvermittlung und Bewusstseinsförderung dient. Ein Lerngarten am Oberstufenzentrum SPN im Cottbuser Süden ermöglicht eine Kooperation mit der Schule und es kann direkt vor Ort das vermittelte Wissen umgesetzt werden. Als drittes Teilprojekt werden auf Freiflächen und zur Zwischennutzung Obststräucher und kleine Beete angelegt, um auch im Stadtzentrum den lokalen Anbau zu fördern. Um ungenutzten Raum sinnvoll zu beleben, sollen die Cottbuser mit partizipativen Formaten mit eingebunden werden.
Vorteile
Grafik: J. Huebner
Relevante Akteure
Grafik: J. Huebner
SELBSTERNTEGARTEN & MENSA
Finales Teilprojekt soll ein Selbsterntegarten auf der Fläche des ehemaligen Flugplatztes in der Nähe der Mensa sein. Hier werden Anbauflächen fachmännisch angelegt und bepflanzt, um diese Flächen parzellenweise zu vermieten. Der Mieter pflegt seine Fläche und kann den Ertrag ernten. Die Mensa kann in diesem Projekt eine tragende Rolle spielen und selbst Parzellen mieten, um lokale Lebensmittel für die Mensaküche zu produzieren. So kann die Mensa selbst tätig werden, weiß wo die Produkte herkommen und kann das auch an ihre Kundschaft vermitteln.
Wo und Wieviel?
Was und wann kann angebaut werden?
Grafik: J. Huebner
Produkte aus der Region Brandenburg
Wie könnte das zukünftige Mensa-Netzwerk aussehen?
Weitere Informationen finden Sie auf der interaktiven Karte
Saisonalität
Mit dem Verzehr von saisonalen Produkten aus der Region (Lebensmittel, welche unter regionalen Standortbedingungen produziert werden können) können einige Vorteile erreicht werden. Saisonalität kann sich beispielsweise positiv auf das Klima auswirken, da es eine geringere CO2 Bilanz mit sich bringt. Durch die geringeren Transport- und Lagerungszeiten, kann außerdem ein höherer Nährstoffgehalt erhalten bleiben.
Bewusstseinsförderung
Durch das Erleben der Jahreszeiten, der damit verbundene Verzicht und die Verbindung zur Region kann das Konsumbewusstsein in Bezug auf Lebensmittel gefördert werden. Aufgrund des bewussteren Umgangs mit Produkten, entsteht auch ein größeres Bewusstsein für Probleme und Herausforderungen, welche mit der Produktion dieser einhergehen.
Cottbus wächst zusammen
Mögliche Erweiterung des „Alternativen Pflegekonzepts für Freiflächen in Cottbus im Stadtteil Schmellwitz". Hier werden weitere Pflanz- und Anbauprojekte in der gesamten Stadt Cottbus durchgeführt. Ziele sind dabei die Bewusstseinsförderung, die Wissensvermittlung, Kommunikation und Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten und die Produktion von lokalen Lebensmitteln.
Selbsterntegarten
Professionell betriebene Ernteflächen, welche mietbar sind. Mieter pflegen ihre gemietete Fläche und ernten und verarbeiten das Angebaute. Teilprojekt „Cottbus wächst zusammen“.
Wertschätzung
Durch das Wählen von saisonalen Produkten, kann die Wertschätzung dieser gesteigert werden, da außerhalb der Saison auf gewisse Lebensmittel verzichtet wird. Somit entsteht eine neue Vielfalt an Zutaten, welche rund ums Jahr wechseln. Zusätzlich kann auch der Bezug zur Region, aus welcher saisonale Produkte meist stammen gestärkt werden, denn für regionale Produkte wird häufig mehr Wertschätzung aufgebracht.
Grafik: J. Huebner